Das Haus, in dem meine Frau und ich wohnen, ist schon einige Jahre alt. Es gibt keinerlei

Unterlagen mehr, aus dem das tatsächliche Baujahr des Hauses hervorgeht. Dass es schon

mehrmals umgebaut worden ist, haben wir bei den aufwendigen Umbaumaßnahmen festgestellt.

Als Anfang 1982 unser Entschluss feststand, dass wir unseren Wohnsitz nach Malkomes

verlegen werden, hatten wir zwar eine Kalkulation der Umbauten erstellt, doch bei so einem alten

Haus erlebt man die Überraschungen erst beim Umbau. Aber das wussten wir damals noch nicht!

Bis zu diesem Zeitpunkt war alles nur Theorie, doch nun konnte es endlich losgehen.

Meine Schwiegereltern, unser Freund Karl-Heinz, die Heidi und ich fingen an die Lehmwände

bis auf die Balken freizulegen. Das Gleiche galt für die Lehmdecken, ein dreckiges Vergnügen,

dass jeder, der es schon einmal mitgemacht hat, nicht mehr vergessen wird. Wir kannten nur noch

den braunen, feinen und trotz Mundschutz beißenden Dreck. Man konnte duschen, wie man wollte,

man fühlte sich anschließend immer noch schmutzig. Aber was sollte es, der Lehm musste ab,

damit man den Zustand der alten Eichenbalken beurteilen konnte. An etlichen Stellen, besonders

im Erdgeschoss waren die Balken durch aufsteigende Feuchtigkeit soweit in Mitleidenschaft

gezogen worden, dass sie entfernt werden mussten. Da wir die Raumaufteilung im Erdgeschoss

sowieso etwas verändern wollten, entschlossen wir uns, die kompletten maroden Innenwände

herauszureißen und durch ein massives Mauerwerk aus Gitterziegeln zu ersetzen.

Parallel wurden neue Abwasserleitungen im Haus verlegt. Das Gleiche galt für eine komplett neue

Wasserinstallation. Da das Haus früher mit Holz und Kohle beheizt wurde, entschlossen wir uns

zum Einbau einer Zentralheizung. Nach dem Gespräch mit dem Schornsteinfegermeister stand fest,

dass es eine Gasheizung sein sollte. Der Flüssiggastank wurde oberirdisch im Garten aufgestellt.

Nach dem Einbau der Heizungsanlage wurden im ganzen Haus auch alle Stromleitungen den

Anforderungen nach neu verlegt. Moderne Kunststofffenster ersetzten die alten Holzfenster.

Im Erdgeschoss wurden die gemauerten Wände mit einem Kalkzementputz zweilagig verputzt.

Danach baute ein Schreiner die auf Maß angefertigten Innentüren und eine neue Haustür ein.

Als der Putz getrocknet war, konnten wir endlich mit dem Einbau der Holzdecken beginnen.

Dazu mussten manchmal bei den schiefen Deckenbalken Höhenunterschiede von bis zu 15 cm

ausgeglichen werden. So konnte eine gute Dämmung eingebaut werden. Im Obergeschoss wurden

die Wände nach der Lattung mit Dämmung versehen, davor kamen dann Rigipsplatten. Die Decken

wurden wie im Erdgeschoss mit Holz vertäfelt. Nachdem die Räume tapeziert und teilweise mit

Fliesen oder Teppichboden ausgelegt waren, konnten wir endlich in unser neues Haus einziehen.

Was sich jetzt in wenigen Minuten liest, dauerte in Wirklichkeit vier lange Jahre.

Deshalb möchte ich mich noch einmal bei allen Beteiligten recht herzlich bedanken!

Nach einer kurzen Erholungsphase wurde dann die Scheune entrümpelt und der Boden komplett

neu gepflastert. Nun hatten wir jede Menge Platz zum Unterstellen für die verschiedensten Sachen.

Auch im Garten wurde einiges verändert. Die alten Obstbäume wurden gefällt, dafür neue gepflanzt.

Ein schmuckes Gartenhäuschen mit Veranda wurde gebaut, um nach harter Arbeit dort zu relaxen.

Im Sommer 1996 legten wir noch einen Teich mit einem Fassungsvermögen von 1200 Litern an.

Nun ist so weit alles in Schuss, abgesehen von manchen kleineren Reparaturen, die immer wieder

bei einem Haus anfallen. Der Gemüsegarten und der Garten hinter der Scheune wurden von uns

so angelegt, dass nur wenige Pflegearbeiten nötig sind. Vieles wurde mit Rindenmulch abgedeckt.

Nur die Pflege der Rasenfläche sollte noch erwähnt werden. Um die circa 2500 m² zu mähen und

die Ränder zu trimmen braucht es einige Zeit. Doch danach sieht alles wieder sehr gepflegt aus.