Dresdens Sehenswürdigkeiten
Die muss man gesehen haben!

Theaterplatz

Nach den Plänen Gottfried Sempers wurde der von großartigen Bauten wie Zwinger, Schloss,

Hofkirche und Semperoper umrahmte Theaterplatz gestaltet. Sein ursprüngliches Vorhaben,

ein Forum von der Langgalerie des Zwingers bis hin zur Elbe zu erschaffen, konnte Semper

allerdings nicht realisieren. Trotzdem gehört der Platz in seiner verwirklichten Form zu den

Schönsten von Europa. Mittelpunkt ist das von Johannes Schilling geschaffene Reiterstandbild

von König Johann von Sachsen, welches 1889 aufgestellt wurde. König Johann hatte eine Vorliebe

für Wissenschaften und war als Danteforscher anerkannt. Das "Italienische Dörfchen" mit seiner

klassizistischen Fassade ist 1912/1913 entstanden. Das heutige Café und Restaurant schließt den

Platz zur Elbe hin ab und liegt an der Stelle einer früheren Siedlung italienischer Handwerker und

Künstler, die am Bau der Hofkirche beteiligt waren. Die ebenfalls klassizistische "Altstädter Wache"

entwarf Karl Friedrich Schinkel, die Bauausführung leitete Joseph Thürmer von 1830 bis 1832.

Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde sie wiederhergestellt. In der östlichen Ecke des

Platzes steht das bronzene Denkmal für den Komponisten Carl Maria von Weber.

Semperoper

Der berühmte deutsche Architekt Gottfried Semper baute in der Zeit von 1838 bis 1841 die erste

Semperoper im Stil der italienischen Frührenaissance. Ab 1843 wirkte Richard Wagner hier als

Kapellmeister, bereits 1869 brannte das erste Opernhaus nieder. Die Pläne für den Neubau des

königlichen Hoftheaters, sowie der gesamten Innengestaltung, schuf Semper aber in Wien.

Die Bauausführung übertrug er jedoch seinem Sohn Manfred. So entstand von 1871 bis 1878

die Semperoper in veränderter Form neu im Stil italienischer Hochrenaissance. Im Laufe der

folgenden Jahre fanden hier zahlreiche Ur- und Erstaufführungen mit bekannten Dirigenten statt.

Heute ist die originalgetreue Rekonstruktion der zweiten Semperoper wieder zu bewundern.

In der Mitte des zweigeschossigen, bogenförmigen Arkadenbaus befindet sich die Exedra mit

dem prunkvollen Portal. Die bronzene Pantherquadriga mit Dionysos (Sohn des Zeus und

Gott des Weines) und Ariadne (Tochter des kretischen Königs Minos) auf der Exedra ist ein

Werk von Johannes Schilling. Die Westfassade der Hinterbühne zieren das sächsische

Wappen, die Figuren "Liebe" und "Gerechtigkeit" sowie den Kopf von Gottfried Semper.

Die von Ernst Rietschel geschaffenen Figuren rechts und links vom Eingang stellen Goethe

und Schiller dar, denn anfangs diente die zweite Semperoper auch als Schauspielhaus.

In den Seitennischen der Fassade befinden sich folgende vier Skulpturen namhafter Dichter

von Ernst Julius Hähnel auf der Seite des Zwingers: Shakespeare und der antike griechische

Dichter Sophokles, auf der Seite zur Elbe, Molière und der griechische antike Dichter Euripides.

Vom prunkvollen Foyer gelangt man durch reich geschmückte Vestibüle (Treppenhallen) und

Wandelgänge zum originalgetreu rekonstruierten Zuschauerraum, der durch seine reiche

Ausstattung besticht. Heute gibt es vier Zuschauerränge, der Fünfte wird nur noch für Beleuch-

tungszwecke genutzt. Besonders beachtenswert sind die Proszeniumslogen, das aufwendig

gestaltete Bühnenportal, die durch Säulen flankierte Galaloge. Der kostbare Bühnenvorhang

von Ferdinand Keller zeigt die auf dem Thron sitzende "Phantasie". Besonders bemerkenswert

ist die einzigartige Akustik der Semperoper, die weit über die Grenzen Dresdens bekannt ist.

Der Besuch einer Aufführung in der Semperoper verspricht einen unvergesslichen Abend.

Katholische Hofkirche

Zwischen Theater- und Schlossplatz am südlichen Brückenkopf der Augustusbrücke steht

die heutige Kathedrale Sankt Trinitatis des Bistums Dresden-Meißen, mit etwa 4800 m2

Sachsens größte Kirche. Entstanden ist der monumentale Sakralbau von 1738 bis 1755 im

Stil des italienischen Hochbarock als Pendant zur protestantischen Frauenkirche. Der Bau

der Hofkirche kostete allerdings erheblich mehr. Kurfürst Friedrich August II. beauftragte den

römischen Architekten Gaetano Chiaveri mit dem Bau, der später von deutschen Architekten

abgelöst wurde. Italienische Handwerker und Künstler führten den Bau schließlich aus.

Die 78 überlebensgroßen Heiligenfiguren auf den Balustraden und in den Nischen schuf

der Bildhauer Lorenzo Mattiellis. 1945 brannte die Kirche aus, später wurden mehrfach

Restaurierungsarbeiten ausgeführt. Im Stadtbild Dresdens dominiert der fast 90 Meter hohe

Glockenturm mit dem Hauptportal. Er gehört zu den Wahrzeichen der Stadt. Der Haupteingang

ist geschlossen, man gelangt durch einen Seiteneingang in das Innere der dreischiffigen Basilika.

Auffällig ist hier folgende Besonderheit: Um das Mittelschiff wurde ein breiter Prozessionsgang

angelegt, sodass Prozessionen im Inneren stattfinden konnten, um die vorwiegend evangelische

Bevölkerung nicht unnötig zu provozieren, da die Frauenkirche nur 300 Meter davon entfernt ist.

Beidseits des Hauptaltars sind etliche Logen, die für die königlichen Familien bestimmt waren.

Besonders sehenswert ist die prächtige aus Holz geschnitzte Kanzel (1712 bis 1722) von

Balthasar Permoser sowie das Hochaltarbild "Christi Himmelfahrt" (9,30 Meter hoch und

4,20 Meter breit) von Anton Raphael Mengs. Von ihm stammen auch die Seitenaltäre.

Die kostbare Orgel (1753) von Gottfried Johann Silbermann ist eines seiner letzten und

vor allem schönsten Werke. In den vier Grufträumen befinden sich 49 Sarkophage mit den

Angehörigen des sächsischen Fürstengeschlechts, darunter Friedrich August II. und dem

Danteforscher König Johann, dessen Bronzesarkophag besonders prunkvoll ist. Ferner

steht hier die Kapsel mit dem Herzen Augusts des Starken. Den Leichnam des polnischen

Königs setzte man allerdings im Krakauer Dom bei. Durch vatikanisches Dekret wurde

die Katholische Hofkirche 1980 zur Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen erhoben.

Zwinger

Eines der bekanntesten Bauwerke Dresdens ist der Zwinger. Dieses weltberühmte

Meisterwerk der Barockarchitektur besteht aus einem Ensemble verschiedener Pavillon-

und Galeriebauten, die um einen Platz angelegt wurden. Der Begriff Zwinger stammt

ursprünglich aus der Festungsbaukunst und bezeichnet den Freiraum zwischen innerer

und äußerer Wehrmauer. 1709 wurde ein Teilstück der Dresdener Stadtbefestigung mit

einer Holzgalerie umsäumt, um einen Festplatz zu schaffen. An dieser Stelle entstand von

1710 bis 1732 in verschiedenen Bauphasen der Zwinger. August der Starke beauftragte den

berühmten Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann zunächst mit dem Bau einer Orangerie.

Anschließend wurden die Eckpavillons und eine Bogengalerie an der Wallseite errichtet.

Den architektonischen Glanzpunkt dieses Komplexes bildet der Wallpavillon mit seinen

beeindruckenden Götter- und Heldenskulpturen. Der Bildhauer Balthasar Permoser stand

Pöppelmann zur Seite und schuf den reichen ornamentalen Schmuck, wie auch die

meisten anderen Figuren und Ausschmückungen des Zwingers. Der in seiner Ausführung

vollkommene Wallpavillon wird von der Plastik des Herkules bekrönt, der die Weltkugel trägt.

Im weiteren Bauabschnitt folgten die 36 Achsen zählende Langgalerie mit den Pavillons

auf der Schlossseite und dem prächtigen Kronentor, welches der eigentliche Hauptzugang

des Zwingers ist. Die Attika des Kronentors besitzt reichen figuralen Schmuck, auf der

zwiebelförmigen Kuppel wird die goldene Krone von vier polnischen Adlern getragen.

Schließlich entstand an der Seite zum Schloss das spiegelgleiche Ebenbild des

Wallseitentraktes mit dem Glockenspielpavillon. Nachträglich wurde von 1924 bis 1936

ein Glockenspiel aus Meißner Porzellan installiert. Nach der Restaurierung 1995 ist das

Glockenspiel heute wieder intakt. Je nach Jahreszeit spielt es unterschiedliche Melodien.

Die Elbseite der Anlage blieb vorerst offen, nur eine hohe Mauer schloss den Zwinger ab.

Erst nach 1847 wurde an dieser Stelle die Gemäldegalerie im Stil der Hochrenaissance

von Gottfried Semper errichtet, die Skulpturen schufen Ernst Rietschel, Ernst Julius Hähnel

und Johannes Schilling. Nach der Zerstörung des Zwingers 1945 wurde er zügig wieder

aufgebaut, die Arbeiten konnten 1963 abgeschlossen werden. Ursprünglich war der Zwinger

weiß und die Dächer hatten einen blauen Anstrich. Sehenswert ist das Nymphenbad,

ein sagenhaftes barockes Wasserkunstwerk. Diese intime Anlage entstand hinter dem

Französischen Pavillon und geht ebenfalls auf die Entwürfe Pöppelmanns zurück,

die Realisierung erfolgte allerdings erst Anfang des 20. Jahrhunderts. In der Mitte des

Nymphenbads befindet sich ein rechteckig gegliedertes Wasserbecken, in welches das

Wasser über bizarre Kaskaden herabstürzt. Die fantasievolle Ausstattung, mit Delfinen

und Tritonen sowie Nymphen in den Nischen lässt das Bad lebendig erscheinen.

Am ganzen Zwingerbau befinden sich meisterhaft gestaltete Treppenanlagen, von den reich

geschmückten Balustraden des Zwingers hat man den besten Blick über die gesamte Anlage.

Einst wurde im Zwinger ausgiebig und ausschweifend gefeiert, ein höfisches Fest löste das

andere ab. Vier Wochen lang dauerte die glanzvollste Lustbarkeit, die 1719 anlässlich der

Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August mit der Kaisertochter Maria Josepha stattfand.

Heutzutage sind die vielen Freiluftkonzerte im Zwingerhof ein ganz besonderes Erlebnis.

Residenzschloss

Zu den beachtlichsten Renaissancebauten Deutschlands gehört sicherlich die ehemalige

Residenz der Wettiner. Die Baugeschichte des Schlosses, dessen Gebäude sich um

drei Höfe gruppieren, reicht vom 12. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Bereits im 15. und

16. Jahrhundert wurde die ursprüngliche Burg zum prunkvollen Residenzschloss erweitert

und umgebaut. Nach einem Feuer im Jahre 1701 ließ August der Starke von 1717 bis 1719

die Anlage in leicht veränderter Form wieder aufbauen. Die 800-Jahr-Feier des Hauses Wettin

war Anlass für einen weiteren ausgeprägten Umbau (1889 bis 1901) im Stil der Neorenaissance.

Nach der Zerstörung 1945 wird das Schloss seit 1986 wieder errichtet. Große Teile davon sind

bereits fertiggestellt, bis zum Jahre 2006 (800-Jahr-Feier Dresdens) sollen die Arbeiten aber

endgültig abgeschlossen sein. Die Räumlichkeiten werden zahlreiche Museen der staatlichen

Kunstsammlungen aufnehmen (Grünes Gewölbe, Kunstgewerbemuseum, Kupferstichkabinett,

Rüstkammer und das Münzkabinett).

Das Georgentor wurde bereits von 1964 bis 1966 rekonstruiert. Erbaut wurde es in der Zeit

von 1898 bis 1901 durch Gustav Dunger und Gustav Fröhlich. Von Christian Behrens stammen

das Reiterstandbild von Herzog Georg dem Bärtigen wie auch die plastischen Verzierungen.

Der 1991 wiederhergestellte Hausmannsturm mit 100,27 Metern Höhe wurde ursprünglich

von 1674 bis 1676 durch Wolf Caspar von Klengel errichtet. Von der Balustrade kann man

über ganz Dresden blicken. In der Silhouette Dresdens hat der Turm wieder einen markanten

Platz eingenommen. Der vermutlich von Giovanni Maria Nosseni 1586 bis 1588 erbaute

Lange Gang war zunächst Ahnengalerie der Wettiner, später dann ein Gewehrmuseum und

wird heute als Verkehrsmuseum genutzt. Er verbindet das Georgentor mit dem Johanneum

und an der Außenseite wurde der Fürstenzug angebracht. Mit seiner offenen, mit Wappen und

Jagdtrophäen geschmückten Bogenarkade auf toskanischen Säulen grenzt der Lange Gang den

Stallhof ab. Hier fanden früher ritterliche Spiele und höfische Turniere statt. Die bronzenen Ringel-

stechsäulen von 1601, die Ringelstechbahn und die Schwemme (Bad und Tränke für Pferde)

erinnern daran. Es ist die einzige noch erhaltene Turnieranlage dieser Art in Europa.

Fürstenzug

An der Außenfront des Langen Ganges vom Stallhof des Schlosses befindet sich der

Fürstenzug, ein etwa 102 Meter langer Wandfries. Hier sind unter anderem die 35 Herrscher

der wettinischen Adelsdynastie vom 12. bis 20. Jahrhundert mit ihren Beinamen dargestellt.

Unter den 93 Personen sind natürlich auch die bekanntesten Wettiner zu finden wie

August der Starke und sein Sohn Friedrich August II. Ab 1872 wurde der Fürstenzug von

Wilhelm Walther in der Sgraffitotechnik geschaffen. Am Ende des Zuges hat sich der Künstler

selbst verewigt. Da das monumentale Bild durch die Witterung recht schnell beschädigt war,

übertrug man es von 1904 bis 1907 auf ungefähr 23 000 Meißner Porzellanfliesen. Bei einer

fugenfreien Verlegung der 205 x 205 mm großen Fliesen ergibt das eine Fläche von 968 m2.

Rein rechnerisch beträgt die Gesamtgrundfläche aber exakt 1071 m2. Da sich im oberen Teil

des Wandbildes noch 18 Doppelfenster befinden, müssen diese davon abgezogen werden.

Damit ist es das größte Porzellanbild der Welt. Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Fürstenzug im

Vergleich zu vielen anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt nur geringfügige Beschädigungen.

So brauchten nach Kriegsende nur einige Hundert Fliesen erneuert werden. Die Säuberungs-

und Restaurierungsarbeiten erfolgten Ende der siebziger Jahre, seitdem ist der Fürstenzug

wieder in seiner vollen Pracht (101,90 Meter lang und 10,51 Meter hoch) zu bewundern.

Neumarkt und Frauenkirche

Vor der vollkommenen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg war der Neumarkt repräsentatives

Zentrum der Altstadt von Dresden. Hier standen einst zahlreiche barocke Bürgerhäuser

und die Frauenkirche. Die protestantische Predigtkirche wurde ab 1727 nach Plänen des

Baumeisters George Bähr gebaut, dieser ließ sich durch die Architektur italienischer

Kuppelbauwerke inspirieren. 1743 vollendete George Bährs Schüler, Johann Georg Schmid,

den 95 Meter hohen Barockbau mit seiner monumentalen Kuppel, nachdem Bähr 1738

gestorben war. Den Bombenangriffen in Dresden am 13. und 14. Februar 1945 hielt die

Frauenkirche noch stand. Der darauffolgende Feuersturm in der Stadt machte allerdings

auch vor dem Sandsteinbau nicht halt, sodass die innen ausgebrannte Kirche schließlich

am 15. Februar 1945 in sich zusammen stürzte. Der offizielle Wiederaufbau begann am

27. Mai 1994. Bis zum Jahre 2006 soll der Sakralbau wieder vollkommen hergestellt sein.

Hierfür werden auch viele aus dem Schutt geborgene Steine verwendet. Finanziert wird

das gewaltige Vorhaben durch private Spenden und Sponsoren aus der ganzen Welt.

Brühlsche Terrasse

Vom "Balkon Europas", so wurde die Brühlsche Terrasse bereits von Goethe gepriesen,

hat man einen herrlichen Blick über die Elbe zum Neustädter Ufer, bis hin zu den

Loschwitzer Höhen. Etwa 500 Meter lang und über 200 Meter breit erstreckt sich die

Anlage des Schlossplatzes entlang der Elbe. Kurfürst Friedrich August II. übertrug seinem

späteren Premierminister Heinrich Graf von Brühl, daher auch der Name, das Terrain der

damaligen Festungsanlagen. Dieser beauftragte Dresdner Künstler mit der Anlage prächtiger

Bauwerke und der Gestaltung eines Lustgartens. Von den Gebäuden ist jedoch keines mehr

erhalten. Verblieben ist nur der Delphinbrunnen (1747 bis 1749 von Pierre Coudray errichtet).

Das heutige Aussehen der Anlage stammt aus dem 19. Jahrhundert. Eine breite Freitreppe,

erbaut von Gottlob Friedrich Thormeyer, führt vom Schlossplatz auf die Terrasse. Seit 1868

wird sie durch die Skulpturengruppe "Vier Tageszeiten" von Johannes Schilling flankiert.

Die ursprünglichen Sandsteinfiguren wurden später durch Bronzestatuen ersetzt.

Kreuzkirche

Der heutige Bau hatte bereits mehrere Vorgänger und gehört mit 3600 Plätzen zu den

größten evangelischen Kirchen Deutschlands. Schon vor der Stadtgründung Dresdens

um 1206 stand an der Stelle der heutigen Kreuzkirche eine Kapelle, die vorwiegend

Handelsreisende zur Andacht nutzten. Von 1764 bis 1792 entstand die Kreuzkirche nach den

Plänen von Johann Georg Schmid und Christian Friedrich Exner in der heutigen Form im Stil

des Barock mit klassizistischen Elementen. Der Entwurf des Turms (94 Meter hoch) stammt

von Gottlob August Hölzer, von hier hat man einen herrlichen Rundblick über die Stadt.

Im Laufe der Geschichte brannte das Innere der Kirche zweimal (1897 und 1945) aus,

bis 1982 war die letzte Wiederherstellung abgeschlossen. Das Geläut wurde im Krieg

glücklicherweise nicht in Mitleidenschaft gezogen. Mit fünf Bronzeglocken ist es nach dem

Geläut des Kölner Doms das zweitgrößte von Deutschland. Heute finden in der Kirche

wieder Gottesdienste sowie Vespern und Konzerte statt. Die 1963 eingeweihte Orgel

besitzt 76 Register und 6111 Pfeifen. Der berühmte Kreuzchor des Gotteshauses gehört

zu den ältesten Knabenchören der Welt. In der Heinrich-Schütz-Kapelle rechts vom

Haupteingang befindet sich das Schützrelief sowie das Nagelkreuz, ein Versöhnungs-

geschenk der Kathedrale zu Coventry, die 1940 von Deutschland zerstört wurde.

Altmarkt

Das Zentrum der historischen Altstadt ist der erstmals 1370 genannte Altmarkt.

Er war Markt- und Versammlungsplatz, bis in das 18. Jahrhundert fanden hier auch prunkvolle

Feste und Turniere statt. 1945 total zerstört, prägen heute die wiederhergestellte Kreuzkirche,

verschiedene andere Gebäude mit Erkern und Arkaden sowie der Kulturpalast das Bild.

In der Vorweihnachtszeit findet hier der stimmungsvolle Dresdner Striezelmarkt statt.

Neues Gewandhaus

Für die Gewandschneider wurde das Haus von 1768 bis 1770 durch Johann Friedrich Knöbel

und Johann George Schmidt gemeinsam errichtet. 1925 baute man es für die Stadtbank um.

Nach den Luftangriffen 1945 blieben nach dem Brand nur noch die Außenmauern übrig.

Zwischen 1964 und 1966 erfolgte die äußerliche Rekonstruktion in der ehemaligen Form.

Neues Rathaus

Der Architekt Karl Roth hat den Bau von 1905 bis 1910 im Neorenaissancestil errichtet.

Der Turm ist 100,20 Meter hoch. Die vergoldete Figur aus Kupfer auf dem Turm ist der

4,90 Meter hohe Rathausmann, der von dem Bildhauer Richard Guhr erschaffen wurde.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bauwerk stark beschädigt. Nach der Restaurierung

erinnert nur noch das Treppenhaus im Jugendstil an die früher reiche Innenausstattung.

Neustadt

Die rechtselbisch gelegene Neustadt entwickelte sich bis in das 16. Jahrhundert hinein

eigenständig als Altendresden und wurde 1550 eingemeindet. Man gelangt unter anderem

über die Augustusbrücke von der Altstadt zur Neustadt. Die alte Brücke entstammte

ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert, das heutige Bauwerk entstand von 1907 bis 1910

nach dem historischem Vorbild. Direkt an der Augustusbrücke liegt der Neustädter Markt.

Von den wichtigen historischen Bauten blieb nach dem Zweiten Weltkrieg leider nichts

mehr erhalten. Zentrum des Platzes ist der Goldene Reiter. Das markante Reiterstandbild

zeigt August den Starken als römischen Imperator. Sein Blick ist nach Polen gerichtet.

Loschwitz

Der Stadtteil Loschwitz, der sich an den Elbhängen erstreckt, bietet viel Sehenswertes.

"Blaues Wunder", so wird die Hängebrücke über die Elbe genannt, welche Loschwitz

und Blasewitz verbindet. Sie gehört zu den Wahrzeichen von Dresden und wurde von

1891 bis 1893 erbaut. Die Spannweite des Bauwerkes beträgt 280 Meter, der Abstand

zwischen den beiden Trägertürmen 146 Meter. Die Loschwitzer Brücke gehört zu den

einzigartigen technischen Meisterwerken der damaligen Zeit. Der ursprünglich grüne Anstrich

verfärbte sich blau, aufgrund dieser Tatsache setzte sich der Name "Blaues Wunder" durch.

Die Standseilbahn zum "Weißer Hirsch" (1895 erbaut, bis Oktober 1994 mehrmals umgebaut

und modernisiert) überwindet einen Höhenunterschied von etwa 95 Metern und führt direkt

zum Aussichtsrestaurant Luisenhof. Die am 6. Mai 1901 in Dienst gestellte Schwebebahn

verbindet die Stadtteile Loschwitz und Oberloschwitz miteinander. Die Bahn hat eine

Streckenlänge von 274 Metern. Sie überwindet dabei einen Höhenunterschied von 84 Metern.

Schloss Pillnitz

Am südöstlichen Stadtrand von Dresden liegt reizvoll direkt am Elbufer das Schloss Pillnitz.

August der Starke ließ 1720 das bereits bestehende Renaissanceschloss unter der Leitung von

Matthäus Daniel Pöppelmann und Zacharias Longuelune im barocken Stil um- und ausbauen.

Das Wasserpalais in Form von drei getrennten Pavillons wurde bereits 1721 fertiggestellt.

Im Jahre 1722 verband man die beiden Seitenpavillons durch Gänge mit dem Mittelpavillon.

Die Dächer und Gesimse bestanden aus orientalischen und ostasiatischen Elementen,

sogenannten Chinoiserien, die erfreuten sich in der Barockzeit einer sehr großen Beliebtheit.

In den Jahren 1723/24 entstand das Bergpalais praktisch als Spiegelbild zum Wasserpalais.

Zwischen beiden lag der Lustgarten. 1724 wurde die zur Elbe hinunter führende Treppe gebaut.

Seit dem Jahre 1765 wurde das Schloss von Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen als

Sommerresidenz genutzt. 1818 viel das Schloss und der Venustempel einem Feuer zum Opfer.

Das Wasser- und Bergpalais blieb aber unversehrt. König Friedrich August I. beauftragte den

Baumeister Christian Friedrich Schuricht, ein neues Palais zu errichten. Im Frühjahr 1819

begannen die Bauarbeiten. 1822 war das Hauptgebäude bereits fertiggestellt. In den folgenden

Jahren erfolgten noch weiter An- und Umbauten. Eine besondere Attraktion im Park ist eine

baumgroße japanische Kamelie (im 18. Jahrhundert gepflanzt), die noch jedes Jahr blüht.

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